Präventionsveranstaltungen 2018
Mehr als 1500 Sportlerinnen und Sportler der ehemaligen DDR haben sich in den vergangenen Jahren an die Beratungsstelle der Doping-Opfer-Hilfe und die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR gewandt. Die betroffenen Athleten sehen sich durch das staatliche Doping in der DDR heute zunehmend mit physischen und psychischen Spätfolgen konfrontiert. Für einen Antrag auf Entschädigung im Rahmen des 2. Doping-Opfer-Hilfegesetzes (DOHG) benötigen sie ärztliche Gutachten, die die Zusammenhänge zwischen verabreichten Dopingsubstanzen, Wirkungen und Nebenwirkungen sowie die möglichen Folgen attestieren.
Die Veranstaltung führt ein in die Thematik „Staatsdoping in der DDR” und informiert über die gravierenden gesundheitlichen Folgen für die betroffenen Sportler. Dabei wird ein Überblick zu den verwendeten leistungssteigernden sogenannten „unterstützenden Mittel” und Substanzen einschließlich der kurz- und langfristigen Wirkungen und verwendeten Dosierungen und deren Wechselwirkungseffekte mit den Trainingsbedingungen gegeben. Die Teilnehmer erhalten Einblick in notwendige Beratung, Begleitung und Unterstützung der Betroffenen, z. B. mit der Erstellung der medizinischen Gutachten für die Inanspruchnahme von Entschädigungsleistungen, Berufsunfähigkeitsnachweisen und Berentung.
Weiterbildungsveranstaltung am Mittwoch, 23. Mai 2018
Hörsaal, Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock
Leitung
Herr Dr. med. Andreas Crusius, Präsident der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Frau Anne Drescher, Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
Programm
Staatsdoping in der DDR und seine Opfer — Einführung in den Staatsplan 14.25, Systematische Dopingvergabe, Trainerpraxis und deren Auswirkungen auf junge Sportler
Professorin Ines Geipel, Vorsitzende der Doping-Opfer-Hilfe e. V. Berlin
Gesundheitliche Langzeitfolgen des Dopings bei ehemaligen DDR-Athleten, physische und psychische Schäden durch Dopingeinnahme, Begutachtungen, medizinische Möglichkeiten der Unterstützung
Prof. Dr. med. habil. Harald Freyberger, Chefarzt, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Dr. med. Jochen-Friedrich Buhrmann, Chefarzt, Helios Kliniken Schwerin, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik
Stand der journalistischen Aufarbeitung — Umgang und Aufbewahrung sportmedizinischer Unterlagen, Auswirkungen der fehlenden Nachweise auf ehem. Sportler, Fallbeispiele
André Keil, Journalist beim Norddeutschen Rundfunk (NDR)
Präventionsveranstaltungen 2016
27.-27.11. DOH Projekt: Erfahrung als Botschaft
Das 5. Ausbildungsmodul „Erfahrung als Botschaft“ fand in Berlin statt
Der Präventionsarbeit im Kampf gegen Doping im Sport haben sich 10 TeilnehmerInnen verschrieben, die sich im Rahmen des Projektes „Erfahrung als Botschaft“ für diese Tätigkeit qualifizieren lassen.
Das vorerst abschließende 5. Ausbildungswochenende fand vom 26.-27. November 2016 in der Geschäftsstelle des Doping-Opfer-Hilfevereins (DOH) statt.
Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des DOH, Frau Prof. Ines Geipel, erhob Prof. Dr. Dr. Werner Franke eine Schadensbilanz und dokumentierte Einstellungen zur Vergabe von Dopingmitteln von Verantwortlichen der damaligen BRD und DDR. Er kommt zu dem Schluss, dass west- wie ostdeutsche LeistungssportlerInnen nicht gewusst hätten, wohin die Dopingeinnahme führe und somit Opfer auf beiden Seiten zu finden sind, diese Problematik somit ein Gesamtdeutsches ist. Er machte deutlich, dass die Vergabe Anaboler Steriode immer den Straftatbestand der Beihilfe zur Körperverletzung darstellt, gleich der unterschiedlichen Auswirkungen durch die unterschiedlichen Präpositionen der Betroffenen.
In einer 2. Unterrichtseinheit zeigte Prof. Dr. Fritz Sögel auf, wie moderne analytische Verfahren den Missbrauch von arzneilichen und nichtarzneilichen (wie z.B. in Nahrungsergänzungsmitteln) Wirkstoffen in Sport und Gesellschaft entlarvt werden können.
Im Anschluss daran berichtete Heike Knechtel (DOH) über die Erfahrungen, die auf verschiedensten Präventionsveranstaltungen der letzten Monate gesammelt werden konnten.
Der 2. Ausbildungstag begann mit einem Überblick der ersten Arbeitsergebnisse der Langzeitstudie „Physische und psychische Langzeitschäden durch Doping“ durch den Leiter dieses Forschungsprojektes, Prof. Dr. Harald J. Freyberger, der Universität Greifswald. Schon jetzt zeigen die Forschungsergebnisse auf, dass Dopingopfer Systemopfer sind. Etwa 80% der Opfer schweigen nach wie vor. Dies erklärt er damit, dass die Erinnerung an erlebte Traumata den Menschen mit Angst konfrontieren und Angst ein entscheidender Faktor ist, Gedächtnisleistungen auszuschalten. Dieser Zusammenhang stellt eine große Therapieproblematik für Dopingopfer dar. Sensibilisierungsveranstaltungen zur Umerzählung der Sportgeschichte können dazu einen Beitrag leisten.
So berichtete nach einem Resümee des Präventionsausbildungsprojektes „Erfahrung als Botschaft“ zum Abschluss der Veranstaltung Frau Prof. Ines Geipel u.a. von weiteren geplanten Informationsveranstaltungen in den Hochburgen des ehemaligen Leistungssportes der DDR.
Um die Nachhaltigkeit der Ausbildung zu gewährleisten, plant die Präventionsbeauftragte des DOH, Heike Knechtel, in Zusammenarbeit mit dem Präventionsbeauftragten der NADA, Dominic Müser, ein jährliches Auffrischungsmodul, in dem neue Tendenzen, Entwicklungen und Erkenntnisse einfließen sollen.
Das Projekt „Erfahrung als Botschaft“ wird durch das BMI gefördert.
19.-20.03. DOH Projekt: Erfahrung als Botschaft

Am 19.3. und 20.03.2016 fand das letzte Seminarwochenende des Projektes „Erfahrung als Botschaft“ in Magdeburg statt.
Mit den Themenschwerpunkten zu Nahrungsergänzungsmitteln und den Wirkungen sowie Nebenwirkungen von Medikamenten konnte den Teilnehmern ein umfangreiches Wissen vermittelt werden.
Bei den Nahrungsergänzungsmitteln wurde intensiver über Risiken und Nutzen für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit mit den Teilnehmern diskutiert. Wann ist es sinnvoll Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden und worauf sollte man bei der Auswahl eines Präparates als Leistungssportler achten? Beim Thema Wirkungen sowie Nebenwirkungen von Medikamenten lag der Fokus bei Präparaten, die im Leistungssport zur künstlichen Leistungssteigerung oft Zweckentfremdet werden. Dabei spielten nicht nur die gängigen Präparate und dessen Wirkung eine Rolle, sondern auch die gesundheitlichen Folgen, die dieser Missbrauch haben kann.
Das komplette Wissen, was sich die Referenten in den vergangenen Seminaren aneignen konnten, wurde zusammenfassend in einem Workshop demonstriert. An Hand eines konkreten Beispiels konnten die Referenten zeigen, wie sie künftige Präventionsveranstaltungen Zielgruppenorientiert vorbereiten, planen und durchführen würden. Ihre Ergebnisse stellten sie in einem Plenum vor. Für die gemeinsame Kooperation zwischen den Organisationen wurden Ideen und Gedanken ausgetauscht und sollen in diesem Jahr konkrete Formen annehmen. Mit der Planung erster gemeinsamer Veranstaltungen konnte hier ein Grundstein gelegt werden.
Das Projekt „Erfahrung als Botschaft“ wird durch das BMI gefördert.
23.-24.01. DOH Projekt: Erfahrung als Botschaft

Am 23.1. und 24.1.2016 fand in Magdeburg das dritte Seminarwochenende des Projektes „Erfahrung als Botschaft“ statt. Zu einer umfassenden Schulung gehören nicht nur die Vermittlung von Wissen über Doping, Dopingmissbrauch und seine Folgen. Den Teilnehmern des Seminars sollte an diesem Wochenende auch ein einen Eindruck über die Arbeit und die Berichterstattung aus journalistischer Seite ermöglicht werden. Der NDR Journalist André Keil referierte umfassend über das DDR Dopingsystem, sowie über seine Erfahrungen bei Recherche, redaktioneller Arbeit und den damit verbundenen Problemen.
Mit seinem Erfahrungsbericht über die Dopingpraktiken der alten Bundesländer ermöglichte Alwin Wagner unseren Teilnehmern einen Blick in die Vergangenheit des BRD Sports. Zu den weiteren Themenschwerpunkten an diesem Wochenende gehörten neben der Seminarplanung/ Durchführung und Evaluation auch das Heidelberger Kompetent Training. Zum Thema Recht wurde über die Tragweite bei Dopingverstößen im Breitensport mit dem Justiziar des DJK diskutiert. Das Projekt „Erfahrung als Botschaft“ wird durch das BMI gefördert.
Präventionsveranstaltungen 2015
12.12. Hans-Carossa-Gymnasium in Berlin- Spandau

Am 12.12. war Andreas Krieger zum dritten Mal zu Gast im Hans-Carossa-Gymnasium in Berlin.
Dort referierte er vor den Schülern/innen des Seminarkurses zum Thema „Staatsdoping in der ehemaligen DDR“.
Mit seinem Erfahrungsbericht konnte Andreas Krieger den Schülern/innen des Gymnasiums einen Eindruck über die Risiken und Auswirkungen des Dopingmissbrauchs vermitteln. Mit einem kleinen Experiment visualisierte er den Schülern/innen, was durch den Missbrauch von Erythropoetin (kurz EPO) zum Zwecke der Leistungssteigerung im Köper passieren kann.
07.12. Ines Geipel zu Gast in der Eliteschule des Sports Poelchau-Schule

Am 07.12. kam Ines Geipel der Einladung der Eliteschule des Sports im Olympiapark gern nach und besuchte Schüler/ innen d. Sport-Leistungskurse der Poelchau- Schule.
Das Thema der Veranstaltung lautete: “Sport in der DDR – eine Retrospektive”.
Sven Walser las ausgewählte Textstellen aus ihrem Buch “No Limit” vor und es entstand eine sehr interessante Diskussion.
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21.-22.11. DOH Projekt: Erfahrung als Botschaft
Im zweiten Aus- und Fortbildungsblock wurden mit den künftigen Referenten pädagogische Modelle/ partizipative Gesundheitserziehung, Gesundheitsmodelle/ Salutogenese und die sog. Dilemma Diskussion bearbeitet. Der erste Themenschwerpunkt befasste sich mit dem partizipativen Konzept der Gesundheitserziehung, um die Stärkung von Schutzfaktoren und Kompetenzen zu fördern. Die problemorientierte Wissens- und Kompetenzvermittlung berücksichtigte hier insbesondere die Bedürfnisse des Adressaten zur Stärkung bzw. Entwicklung von Bewältigungskompetenzen. Auf dieser Basis kann sich eine Verhaltensänderung oder auch Verhaltensentwicklung positiv vollziehen. Die Teilnehmer sollten in die Lage versetzt werden, dieses Modell in der Praxis anzuwenden. Im Modell der Salutogenese ist Gesundheit die abhängige und zu klärende Variable und ist als multidimensionales Gesundheits-Krankheits-Kontinuum konzipiert. Zu erklären ist die Bewegung auf dem Kontinuum. Durch die Betonung vielfältiger Widerstandsressourcen ist das Modell Grundlage präventiver Arbeit. Mit Hilfe von Pro-Kontra- sowie der Dilemma- Diskussion wurden den Teilnehmern unterschiedliche Entscheidungssituationen vor Augen geführt. Die Methode der Dilemma-Diskussion ist eines von mehreren überzeugenden Konzepten, welches nicht nur in der Dopingprävention sinnvoll einsetzbar ist. Der Erfahrungsbericht eines Ex Bodybuilder rundete den zweiten Aus- und Fortbildungsblock ab. Diese Aus-und Fortbildung geschieht in Abstimmung und Kooperation mit der NADA, der Deutschen Sportjugend (DSJ), dem Katholischen Sportverband DJK und weiteren möglichen Partnern. Das Projekt „Erfahrung als Botschaft“ wird durch das BMI gefördert.
24.-25.10. DJK Lehrgang für Antidopingbeauftragte in Frankfurt am Main

Am 24./25. Oktober fand in Frankfurt am Main ein Lehrgang und Refresher- Kurs für Anti-Doping-Beauftragte des DJK Verbandes statt.
Ute Krieger-Krause und Andreas Krieger waren Gäste bei diesem Lehrgang und berichteten über die Arbeit des Doping- Opfer- Hilfevereins, über laufende Projekte und begrüßten die gemeinsame Kooperation zwischen DOH und DJK in der Dopingprävention.
19.06. Andreas Krieger zu Gast an der Universidad Internacional Menéndez Pelayo

Die spanischen Antidopingagentur lud Andreas Krieger in diesem Jahr zu seinem Seminar “Der Kampf gegen Doping in der internationalen Arena: Der neue Welt-Anti-Doping-Code 2015” an die Universidad Internacional Menéndez Pelayo (UIMP)nach Santander ein.
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