11. Dezember 2018 – Nachruf auf Prof. Dr. Harald Freyberger

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Berlin, den 11. 12. 2018

Prof. Dr. Harald Freyberger ist am 6. Dezember 2018 im Alter von 61 Jahren überraschend in Stralsund verstorben. Nicht nur für die Doping-Opfer-Hilfe ist sein früher Tod ein unermesslicher Verlust. Besonders seiner Frau, seinen Angehörigen, Freunden und Mitarbeitern sprechen wir unser aufrichtiges Beileid aus.

Die Mitglieder unseres Vereins und viele, viele Sportgeschädigte, die von ihm betreut und begutachtet wurden, sind ungemein dankbar für die Jahre intensivster Kooperation. In Herrn Freyberger verlieren wir nicht nur unseren wichtigsten Freund in der Sache, sondern auch einen Menschen, den wir für seine Ruhe, seine Souveränität und Wärme, für seinen Witz und sein profundes Fachwissen ausgesprochen geschätzt haben. Wir erinnern uns an die ersten Gespräche mit ihm im Jahr 2014, an sein genaues Nachfragen, an seinen konzeptionellen Sinn, als es darum ging, die weltweit erste Langzeitstudie zu psychischen und physischen Doping-Spätschäden auf die Beine zu stellen, an die regelmäßigen Arbeitstreffen, die durch ihn sofort auch etwas Leichtes bekamen, an unser Herbstsymposium 2017 in Schwerin, wo wir vor vollem Saal gemeinsam die ersten Ergebnisse der Studie vorstellten. Wir warfen ihm die Ideen zu, er stellte das Gerüst. Was wir an ihm hatten, wirkte so selbstverständlich und machte in jeder Sekunde Sinn, dass wir in diesen Stunden umso mehr begreifen, wie einzigartig sein Stil und seine Haltung waren.

Wir erinnern uns heute jedoch auch besonders schmerzhaft daran, was wir alles mit Herrn Freyberger noch geplant hatten: den Abschluss der ersten Studie mit einem Symposium im Frühjahr 2019, die Folgestudie zu den Schäden der 2. Generation, Ärzteweiterbildungen, Veröffentlichungen und auch Arbeitstreffen. Es geht nicht allein um eine Entschädigung der Opfer, es geht um die Wiedererlangung ihrer Würde, sagte er zu uns oft. Als am 23. November 2018 die Verlängerung und Mittelaufstockung des 2. Doping-Opfer-Hilfe-Gesetzes öffentlich bestätigt wurde, schrieb er: „Na, also, könnte man auch sagen oder kämpfen lohnt sich!“ In diesem Sinne, in memoriam und mit einem aufrichtigen Dank an einen Großen seiner Zunft.

Prof. Ines Geipel und Dr. Michael Lehner, DOH

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