Stellungnahme des Vorstands des Dopingopferhilfevereins (DOH) zu dem Artikel „ Wie sauber ist die Hilfe für Opfer von DDR-Doping?“ im „Nordkurier” vom 28. 9. 2018

Berlin, den 15. 10. 2018

Offenbar ist der „Nordkurier” weder zu einer Gegendarstellung in eigener Sache bereit, noch zu einer Entschuldigung beim Doping-Opfer-Hilfeverein und bei seiner Vorsitzenden Prof. Ines Geipel.

Sowohl die Grundaussage des Artikels als auch die einzelnen Unterstellungen und Falschaussagen haben nichts mit der Realität zu tun, in der wir arbeiten. Sie dienen ausschließlich der Diffamierung unseres Vereins, seiner Vorsitzenden und nicht zuletzt der hilfesuchenden Opfer des DDR-Zwangsdopingsystems.

1. Die Personen, auf deren Äußerungen der Autor Thomas Krause seinen Artikel stützt, haben keine Kenntnis von der gegenwärtigen Arbeit des DOH. Marie Katrin Kanitz ist zum Dezember 2016 ausgeschieden, Uwe Trömer bereits 2015. Seitdem haben Intensität und Aufwand unserer Arbeit enorm zugenommen.

2. Wir distanzieren uns ausdrücklich davon, dass der „Nordkurier“ einen schwer erkrankten Menschen für seine Berichterstattung missbraucht und haben aus diesem Grund den Presserat eingeschaltet. Der „Nordkurier“ war vorab durch uns über eine Erkrankung informiert worden.

3. Die Prüfung der Anträge gemäß 2. DOHG und eine daraufhin mögliche Entschädigungszahlung obliegt aufgrund der gesetzlichen Regelung allein dem Bundesverwaltungsamt. Der DOH wäre demnach gar nicht ermächtigt, sogenannten „Trittbrettfahrern“ zur Inanspruchnahme einer Zahlung zu verhelfen. Mit der Begutachtung, Prüfung sowie Auszahlung der Entschädigungen hat der DOH nichts zu tun. Auch darüber war der „Nordkurier“ vorab durch uns informiert worden.

4. „Mobbing“ innerhalb des Vorstands gab und gibt es nicht. Wir sind bei dem enormen Arbeitsaufwand aufeinander angewiesen, auf unser aller Einsatz und Ideen und auch auf den Beistand in einem konkurrenzlosen und vertrauensvollen Arbeitsklima. Marie Katrin Kanitz lügt nachweisbar, wenn sie das Gegenteil behauptet. Stattdessen kann bezeugt werden, dass Prof. Ines Geipel versucht hatte, sie zu ermutigen und zu befähigen, in absehbarer Zeit Vorsitzende des DOH zu werden.

5. Der Artikel von Markus Völker in der taz „Hilfe, Opfer!“ vom 13. 10. 2018 bedient sich im Kern derselben Stereotype und Falschdarstellungen, die wir klar zurückweisen. Das mehrmalige Angebot, sich bei Vorstandsmitgliedern über Sachthemen zu informieren, wurde von ihm nicht aufgenommen.

Der Vorstand:
Ariane Speckhahn
Heike Knechtel
Herbert Fischer-Solms
Petra Westphal
Dr. Michael Lehner
Prof. Eva-Maria Otte