Sehr geehrte Mitglieder und Freunde des DOH,
die letzten Monate waren und sind für uns alle eine echte Herausforderung. Viele haben mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zu kämpfen und einige erkrankten sogar daran.
Aufgrund der aktuellen Lage können wir Sie leider nicht - wie in den vergangenen Jahren - hier in Berlin zur Mitgliederversammlung begrüßen. Daher möchten wir Sie auf diesem Weg darüber informieren, was der DOH e.V. in den letzten Monaten erarbeitet und erreicht hat.
Auch in diesem Jahr wurde der DOH e.V. durch Mittel vom BMI und dem DOSB finanziert. Durch diese finanzielle Unterstützung konnte und kann weiterhin eine kontinuierliche und fachkundige Beratung der Betroffenen und Geschädigten erfolgen.
Beginnen wir mit einigen Zahlen:
Wie erwartet haben sich nach dem Auslaufen der Antragsfrist des 2. DOHG bis dato trotzdem
68 Betroffene erstmals
bei uns gemeldet. Darüber hinaus hat die Beratungsstelle und der Vorstand in
2.150 Telefonaten, 3.112 E-Mails
und vielen persönlichen Gesprächen Betroffene betreut. Trotz der pandemie-bedingt schwierigen Situation war die Beratungsstelle durchgehend erreichbar, teilweise durch Arbeit aus dem Homeoffice.
So konnte der Kontakt mit Hilfesuchenden gewährleistet und
281 Beratungen
durchgeführt werden.
Seit Januar war es so möglich, in
Diese erfolgen vorrangig beim Landesarchiv in Berlin und dem Militärarchiv Freiburg.
Zusätzlich zu diesen individuellen Beratungsleistungen haben wir Selbsthilfe-Veranstaltungen aus Gesprächsrunden und Filmvorführungen ins Leben gerufen, die von den Betroffenen sehr gerne und mit positivem Feedback in Anspruch genommen wurden. Die Planung sah für das erste Halbjahr 2020 ebenso Angebote zu relevanten Themen wie Rechtsberatung, Entspannungsmethoden etc. vor. Leider mussten wir diese aufgrund der Pandemie zunächst absagen, wollen sie aber sobald wie möglich wieder fortführen.
Teil unserer Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit ist auch unser eigener Podcast
„Staatsplan 14.25“,
in dem Betroffene, Fachleute und Journalisten zu Wort kommen. Bisher wurden 12 Folgen veröffentlicht, die nicht nur auf allen entsprechenden Streaming-Plattformen zu finden sind, sondern auch unter https://www.no-doping.org/podcast/. In vielen Gesprächen haben Betroffene uns berichtet, dass sie sich gerade in diesen Beiträgen wiedererkannt und so den Mut gefunden haben, sich erneut an uns zu wenden oder überhaupt den ersten Schritt zu wagen, um sich mit uns in Verbindung zu setzen.
Schon lange sehen wir die Notwendigkeit einer sportpsychotherapeutischen Betreuung für die Hilfesuchenden. Nach engagierter Arbeit unserer Sozialberaterin in der Beratungsstelle konnten wir nun die Initiative „MentalGestärkt“ der Sporthochschule Köln gewinnen, deren deutschlandweites Netzwerk kurzfristig psychotherapeutische Hilfe anbietet. Hier war es uns bereits in den letzten Wochen möglich, einige Betroffene weiter zu vermitteln.
Ebenso haben sich durch gezielte Kontaktaufnahme erfahrene Fachärzte im gesamten Bundesgebiet dazu bereit erklärt, sich an der Gutachtenerstellung und einer langfristigen Weiterbehandlung von Betroffenen zu beteiligen. Somit wurde unser bestehendes Fachärztenetzwerk weiter ausgebaut.
Der 30. Jahrestag der Wiedervereinigung und auch die Aufdeckung verschiedener Doping und Missbrauch Skandale im Sport haben zu verstärktem Medieninteresse und vielen Anfragen, auch von internationalen Journalisten und Medienvertretern, an den DOH geführt. Insgesamt betreuten wir bisher 20 Medienanfragen.
Als zentrale Anlaufstelle – nicht nur für Journalisten – fungiert dabei unsere Website, an der wir weitergearbeitet haben und welche nun mit einer neuen, nutzerfreundlichen Navigation ausgestattet ist. Dort veröffentlichen wir regelmäßig aktuelle Informationen und Neuigkeiten und weisen auf Veranstaltungen oder neue Podcast-Folgen hin.
Für 2021 erwarten wir die Veröffentlichung der Studie von Prof. Freyberger † und Dr. Buhrmann zu den physischen und psychischen Langzeitfolgen des Dopings in der DDR. Die Vorstellung eines Zwischenergebnisses hat bereits gezeigt, dass im Vergleich zur Normalbevölkerung für Doping-Geschädigte das Risiko späterer schwerwiegender physischer und psychischer Erkrankungen erhöht ist. Auch einige Fach-Dissertationen sind in Arbeit. Neben diesen wissenschaftlichen Veröffentlichungen betreuten wir 2020 insgesamt 28 verschiedene Facharbeiten von Schülern und Studenten.
An dieser Stelle möchten wir Sie auch gerne dazu ermutigen, unsere Arbeit zu unterstützen und als Zeitzeugen, Interviewpartner für Medienvertreter oder Teilnehmer für wissenschaftliche Studien mitzumachen.
So wie wir die Beratungsangebote und Medienarbeit weiter professionalisieren, arbeiten wir weiterhin an Möglichkeiten, zusätzliche Entschädigungsleistungen für geschädigte Sportler zu bekommen. Unser Vorsitzender Dr. Lehner führt in diesem Zusammenhang zwei Musterprozesse am Oberlandesgericht Greifswald zur Anwendung des verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes. Wir erwarten im 2. Halbjahr 2021 eine Entscheidung des Gerichtes.
Darüber hinaus bemühen wir uns um einen regelmäßigen Austausch mit der Politik und haben in diesem Zusammenhang Kontakt zu allen demokratischen Fraktionen und Mitgliedern des Sportausschusses im Bundestag aufgenommen sowie erste Gespräche geführt. Auch der regelmäßige Austausch mit der UOKG ist für unsere Arbeit von großer Wichtigkeit.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Brief einen kurzen Überblick über das Erreichte geben konnten. Natürlich eignen sich persönliche Gespräche immer besser, um sich auszutauschen, darum bitten wir Sie, auf unsere Webseite vorbeizuschauen oder sich direkt bei uns zu melden. Der Kontakt mit Ihnen ist uns sehr wichtig!
Wir haben uns in diesem doch so schwierigen Jahr ganz besonders über die großzügigen Spenden gefreut, die es uns ermöglicht haben, einzelne Betroffene in Notsituationen unterstützen zu können. Wir möchten uns bei den Spendern auf diesem Weg von Herzen bedanken.
Wir wünschen Ihnen alles erdenklich Gute für die kommenden Monate und vor allem Gesundheit!
Berlin, 25.10.2020
Der Vorstand des DOH e.V.
PS: Aufgrund eines Vermieterwechsels ziehen wir mit unserem Büro und der Beratungsstelle nach Lichtenberg um. Unsere neue Adresse lautet:
Doping-Opfer-Hilfe e.V. Haus 1 / Zimmer 703 und 704 Ruschestraße 103 10365 Berlin.
Ab dem 09.11.2020 sind wir dort unter der gewohnten
Rufnummer: 030/ 80493312
und der
Mailadresse: info@no-doping.org
zu erreichen.
Wir freuen uns über diesen Umzug, da in diesem Haus auch andere Opferverbände, mit denen wir in Kontakt stehen, ihren Sitz haben und für Veranstaltungen stehen uns geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung.
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