Arbeitsbericht des DOH e.V.
Januar – April 2021

Sehr geehrte Mitglieder und Freunde des Doping-Opfer-Hilfe e.V.,


leider halten die Beschränkungen durch die Covid-Pandemie immer noch an und haben damit auch Auswirkungen auf unsere Arbeit.

Unsere für Juni geplante Mitgliederversammlung müssen wir nun leider in den Herbst verschieben.

Doch trotz dieser schwierigen Zeiten geht die Arbeit des Vorstandes weiter und die Beratungsstelle ist täglich für Sie erreichbar.


Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einen kurzen Überblick über unsere Arbeit in den letzten Monaten geben.


Überblick der Beratungsstelle und dem Vorstand über die ersten vier Monate 2021

Wir haben nach wie vor wöchentlich Erstkontakte mit Betroffenen, die sich mit ihren Geschichten, Fragen und schweren gesundheitlichen Problemen an uns wenden. In Gesprächen versuchen sie Hintergründe ihrer Geschichte zu verstehen, Beratung und Hilfe zu erfahren.

Dies waren bis zum 30. April 2021

16	Erstkontakte.

Darüber hinaus hier einige Zahlen, die die Arbeit der Beratungsstelle und des Vorstandes wiederspiegeln.
Es wurden:

1.362	Telefonate geführt
2.611	E-Mails bearbeitet
116	Persönliche Beratungen durchgeführt
13	Medienanfragen und Interviews betreut
11	Anfragen zu Studien, Arbeiten und Vorträgen beantwortet und begleitet
13	Videokonferenzen durchgeführt.

In den ersten 4 Monaten war es uns möglich, in

80	Fällen Fachärzte zu vermitteln
14	Betroffenen konnte bei der Suche nach einem Psychotherapeuten geholfen werden, in
9	Fällen konnten Fachanwälte kontaktiert werden und in
80	Fällen hat, im Rahmen von Anfragen, die Beratungsstelle des DOH e.V. Recherchen durchgeführt.

Beratungen zum VwRehaG

63	der Beratungsgespräche wurden im Zusammenhang mit dem VwRehaG geführt.

Hintergrund ist eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Greifswald, welches in einem richtungsweisenden Urteil einer vom Staatsdoping der DDR betroffenen ehemaligen Athletin Recht gegeben hatte und in diesem Fall das Rehabilitierungsgesetz für Geschädigte der DDR-Diktatur für anwendbar hält.

Dieses Urteil gilt zunächst nur für Mecklenburg-Vorpommern. Nichtsdestotrotz hoffen wir, dass es auch Auswirkungen auf die Entscheidungen zu Anträgen in den anderen Bundesländern haben wird.
Die Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sind hierbei federführend. Wir als DOH e.V. sind mit ihnen in regem Austausch.

Haben Sie Fragen oder brauchen Hilfe zur Antragstellung so stehen auch wir Ihnen gerne zur Seite

Weitere Initiativen

Um die Belange der ehemaligen DDR-Sportler*innen auch nach dem Auslaufen des 2. Doping-Opfer-Hilfe-Gesetzes der Politik vorzubringen, stehen wir in Kontakt mit dem BMI, den Fraktionen des Sportausschusses im Bundestag, dem DOSB, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und werden auch bei Amtsantritt an die /den neu gewählte/n SED-Opferbeauftragte(n) herantreten.

Um eine weitere wissenschaftliche Erforschung und journalistische Berichterstattung über das Sportsystem der DDR anzustoßen, werden wir in diversen Archiven recherchieren.

Ihre Hinweise zu Recherche-Ansätzen bzw. Themenvorschläge sind uns dabei sehr hilfreich.

Wenn die Beschränkungen auch in den nächsten Monaten anhalten und wir unsere Angebote wie Selbsthilfegruppe und Informationsveranstaltungen nicht durchführen können, werden wir Sie auch weiterhin auf diesem Wege über unsere Aktivitäten und die weitere Entwicklung informieren.

Schauen Sie immer mal wieder auf unserer Website, die in diesem Jahr bereits 29.000 Mal aufgerufen wurde, um auch Informationen zu

        Pressemitteilungen
        die Folgen unseres Podcast, sowie
        aktuelle themenbezogene Sendungen in Radio und TV

zu erhalten.

Wir hoffen aber, dass wir Sie bald wieder persönlich treffen können. Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute und vor allem Gesundheit!

Berlin, 18.05.2021

Der Vorstand des DOH e.V.

PS: An dieser Stelle möchten wir Ihnen noch die hervorragende ARD-Dokumentation über Versuche an Freizeitsportlern in der DDR ans Herz legen.

https://www.sportschau.de/doping/ddr-doping-menschenversuche-fuer-medaillen-100.html vom 26.02.2021

https://www.sportschau.de/doping/ddr-doping-experimente-DDR-Freizeitsportler-neue-erkenntnisse-weitere-betroffene-100.html vom 07.03.2021

Wir freuen uns auf den Austausch dazu!