Der Doping-Opfer-Hilfeverein (DOH) fordert den sofortigen Rücktritt des Hauptgeschäftsführers des Landessportbundes Thüringen Rolf Beilschmidt sowie des gesamten geschäftsführenden Präsidiums des LSB Thüringen.
Das Schreiben der Geiger-Kommission im Hinblick auf die Stasiverstrickungen von Rolf Beilschmidt hat ihn nicht entlasten können. Durch Beilschmidts jahrzehntelange Stasi-Lüge, seine rigorose Verhinderung der Aufarbeitung im thüringischen Sport, die Ablehnung von Stasi-Überprüfungen des LSB-Präsidiums, die Verhöhnung der Stasi- und Dopingopfer sowie die Verharmlosung des DDR-Zwangsdopings ist dem deutschen Sport massiver Schaden entstanden. Es ist dieses desaströse Gesamtpaket, das Rolf Beilschmidt als LSB-Hauptgeschäftsführer Beilschmidt völlig untragbar macht. Darüber hinaus hat er es bis heute nicht, bzw. nur in Ausrissen für nötig befunden, sich bei denen zu entschuldigen, die er einst verraten hat.
Aber auch das geschäftsführende Präsidium des LSB Thüringen ist zu keiner objektivierenden Betrachtung der umfassenden Verstrickungen von Rolf Beilschmidt in der Lage, vielmehr verharrt es relativierend und kumpelhaft im Machtvakuum seines hochbelasteten Geschäftsführers. Dadurch wird die moralische Integrität der größten Personenvereinigung Thüringens nicht nur massiv diskreditiert. Ein Präsidium, das eine Personalie wie diese erneut im Amt bestätigt und dessen Verharmlosungsstrategien weiterhin abnickt, ist nicht nur völlig aus der Zeit gefallen, es demissioniert sich auch selbst.
Für den DOSB stehen im Zusammenhang mit Stasibelastungen im Sport unmissverständliche Prämissen: „Dem DOSB und dem deutschen Sport insgesamt ist es sehr wichtig zu wissen, ob leitende Mitarbeiter, Trainer, Präsidiumsmitglieder oder wer auch immer für den deutschen Sport in der Öffentlichkeit steht, in Stasi-Aktivitäten in irgendeiner Form verstrickt waren oder nicht. Wir müssen es auch schon deshalb wissen, weil gerade diese Persönlichkeiten eine große Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche haben: Sie werden öffentlich ganz anders wahrgenommen, als es in anderen gesellschaftlichen Bereichen der Fall ist.“
Die Causa Beilschmidt steht exemplarisch für das Aufarbeitungsdesaster im deutschen Sport. Aus diesem Grund fordert der DOH den DOSB, den LSB Thüringen, aber auch die Politik im Land auf, sich im Jahr 25 der Deutschen Einheit und im Jahr 25 des vereinten deutschen Sports diesen aufgestellten Prämissen zu stellen und sie als ein ethisches Maß endlich Realität werden zu lassen.
Der Vorstand des Doping-Opfer-Hilfe e.V.
Berlin, den 08.05.2015
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